Projekt Tiszafüred

Unser erstes Projekt ist die kleine Tötung/ Quarantänestation in Tiszafüred. Darauf gestoßen bin ich im August 2011, eigentlich um dort Urlaub an der Theiß zu verbringen.


Im Tesco, einer großen Marktkette in Ungarn, bin ich bei einem Aushang am schwarzen Brett auf Hunde die an der Kette hängen aufmerksam geworden. Der Text „Herrchen gesucht“ sagte mir, dass deutsch gesprochen wird.
Ich rief die angegebene Nr. an, eine freundliche Ungarin erklärte mir, dass die Frau, die sich derzeit um die Hunde kümmert, zufällig am Ort ist und wir ein Treffen vereinbaren könnten.


So traf ich mich mit Réka, sie kommt nicht aus Tiszafüred sondern wohnt ca. 1,5 Std. von TF (Tiszafüred) entfernt, um mit mir diesen Platz mit den Kettenhunden anzusehen.
Dort angekommen verschlug es mir die Sprache, Hunde an Ketten bei 35° im ungarischen Sommer, zerfressen von Zecken, Flöhen und was es sonst noch gibt. Alle Hunde waren unterernährt, auch medizinische Hilfe wäre bei einigen von Nöten gewesen.


Réka erklärte mir die Situation: Auch sie kam als Touristin und entdeckte diesen Platz, wo sich offensichtlich nicht mal annähernd ausreichend um die Hunde gekümmert wird, verschiedene Menschen versuchten sich dort immer mal wieder, um zu unterstützen, aber es scheiterte jedesmal.
Sie war also weit und breit allein, da sie nicht vom Ort kommt, kannte sie auch niemanden und somit hat sie versucht, wenigstens etwas Hilfe zu leisten, alles aus eigener Tasche finanziert. Sie hat immer mal wieder Futter hingebracht, den Platz gereinigt, die Hunde von der Kette gelassen und so weiter.


Am Tag unseres Kennenlernens besorgte ich noch Spot On und Floh/Zeckenhalsbänder und einige Kilo Futter, damit die armen Seelen wenigstens etwas Entlastung hatten. Der Hundefänger war auch dabei und deutete auf eine kleine schwarze Hündin mit einem Welpen, ich bat Réka den TA zu rufen, denn die Kleinsten sind immer sehr gefährdet, gerade an einem solchen Ort, wo Hygiene ein totales Fremdwort ist. Der TA kam und sah sich den Welpen aus gebührender Entfernung an und gab zu verstehen, dass der Kleine noch zu jung zum Impfen sei.
Réka und ich verließen den Platz, vorher machte ich noch Videos, um sie den Menschen in Deutschland zu zeigen.

Die Situation in der Tötung stellt sich wie in vielen Plätzen dieser Art dar, Hunde an Ketten, in kleinen Zwingern, zu viele Hunde beiderlei Geschlechts (unkastriert), keine bis schlechte Versorgung, die Liste der Missstände würde kein Ende nehmen. Aber nicht nur das, sondern auch die sinnlosen Tötungen der Hunde.

Im Januar 2012 wurde das letzte Mal eine solche Tötungsaktion durchgeführt, seither und dieses geht nur mit der tollen Unterstützung von Ihnen, konnten wir durch Gespräche mit der Bürgermeisterin und dem Amtsveterinär Dr. Koska und der guten Zusammenarbeit mit dem Leiter der Station, Attila Kardos, vieles für die Hunde bewegen und die sinnlosen Tötungen abschaffen!

 

Wir dürfen nicht vergessen das wir "nur" Gäste sind und man sich immer wieder sehr diplomatisch verhalten sollte, es bringt nichts die "Axt kreisen" zu lassen, denn durch Druck entsteht immer Gegendruck und das würde zu Lasten der Hunde geschehen.

 

 Diplomatische Grüße, Team TSV Horizont-Ungarn